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Kommunale Wärmeplanung

Inhalte einer kommunalen Wärmeplanung

Bestandsanalyse

Die Bestandsanalyse bildet die Grundlage für die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung. Sie umfasst demnach die Ermittlung der aktuellen Wärmeversorgung in der Kommune, d. h. des derzeitigen Wärmebedarfs oder Wärmeverbrauchs, vorhandener Wärmeerzeugungsanlagen und für die Wärmeversorgung relevante Energieinfrastruktur.

Potenzialanalyse

Ist die systematische Analyse vorhandener lokaler Potenziale zur Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien, zur Nutzung von unvermeidbarerer Abwärme sowie zur zentralen Wärmespeicherung. Dabei werden bereits bekannte räumliche, technische, rechtliche und wirtschaftliche Restriktionen berücksichtigt. Weiter sind die Potenziale zur Energieeinsparung im Gebäudebereich abzuschätzen.

Zielszenario

Auf Grundlage der Bestands- und Potenzialanalyse wird ein maßgebliches Zielszenario für das Zieljahr 2045 für das beplante Gebiet erstellt. Im Zielszenario werden voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete sowie die verschiedenen Wärmeversorgungsarten im Zieljahr dargestellt. Dabei wird für jedes Teilgebiet aufgezeigt welche Versorgungsart sich besonders eignet. Im Rahmen der Analyse erfolgt eine Bewertung der Eignung für die drei potenziellen Wärmeversorgungsarten Wärmenetzgebiet, Wasserstoffnetzgebiet und dezentrale Wärmeversorgung.

Umsetzungsstrategie

Mit der Umsetzungsstrategie bzw. den zugehörigen Umsetzungsmaßnahmen soll das Ziel der Versorgung mit ausschließlich aus erneuerbaren Energien oder aus unvermeidbarer Abwärme erzeugter Wärme bis zum Zieljahr erreicht werden. Die Umsetzungsmaßnahmen werden auf Grundlage der Bestands- und Potenzialanalyse entwickelt und stehen im Einklang mit dem Zielszenario.

 

2025-07-31 OVAG erhält Zuschlag für die Kommunale Wärmeplanung der Kreisstadt Friedberg

Bestes Angebot des heimischen Regionalversorgers

Mit einem symbolischen Akt haben die OVAG und die Stadtwerke Friedberg ihre Zusammenarbeit in Sachen klimafreundlicher Wärmeversorgung besiegelt: Am 31. Juli 2025 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aller Beteiligten zur offiziellen Vertragsunterzeichnung in den Räumen der Stadtwerke Friedberg. Damit wird der Startschuss für die Erarbeitung eines kommunalen Wärmeplans gegeben, der eine wichtige Grundlage für die zukünftige Energie- und Klimapolitik der Stadt bildet.

„Die OVAG hat mit ihrem Leistungsumfang und preislich besten Angebot überzeugt“, betont Bürgermeister Kjetil Dahlhaus. „Zugleich sind wir sehr froh, mit unseren Stadtwerken einen starken Partner an der Seite zu haben, der die örtlichen Gegebenheiten bestens kennt und den Prozess fachlich fundiert mitgestaltet.“

Hintergrund ist das Wärmeplanungsgesetz, das Ende 2023 verabschiedet wurde. Es verpflichtet alle Städte mit mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern dazu, bis Mitte 2028 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. Friedberg gehört damit zu den ersten Städten in der Wetterau, die diesen Schritt proaktiv angehen und liegt damit deutlich vor der gesetzlichen Frist.

Für die OVAG-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith hat der Auftrag besondere Bedeutung, weil der Stromnetzbetreiber ohnehin ein Teil der Transformationslast tragen muss, die mit einer verstärkten Elektrifizierung der Wärmerzeugung verbunden ist und nunmehr viel zur notwendigen Datenerhebung beitragen kann. Die gute bisher praktizierte Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Friedberg, z.B. mit Blick auf die künftige energetische Erschließung der „Green Baracks“, sei eine gute Basis, das anspruchsvolle Projekt zusammen mit der Kreisstadt und ihren Stadtwerken zu stemmen.

Der fertige Wärmeplan wird konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der Wärmewende bis zum Jahr 2045 für die Kreisstadt Friedberg aufzeigen. Er dient als strategisches Planungsinstrument und soll bis Ende 2026 vorliegen. Während der Bearbeitung sind in regelmäßigen Abständen relevante Zwischenergebnisse zur Veröffentlichung vorgesehen.

„Relevante Akteure werden in diesen Prozess über Workshops eng eingebunden. Zudem werden die Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der kommunalen Wärmeplanung sowie in deren Verlauf und natürlich zum Abschluss umfassend informiert “, erklärt Florian Appelt, der die kommunale Wärmeplanung seitens der OVAG als Projektmanager betreut. Als erstes wird ein Kick-Off mit den Stadtwerken und der Stadtverwaltung von Friedberg erfolgen.

Gehen gemeinsam die kommunale Wärmeplanung für Friedberg an: Bürgermeister Kjetil Dahlhaus (3. v. r.) und der Betriebsleiter der Stadtwerke Friedberg Volker Knuhr (2. v. l.) mit den Ovag-Vorständen Joachim Arnold (2. v. r.) und Oswin Veith (3. v. l.), Dr. Hans-Peter Frank (r.), Abteilungsleiter Gebäudeenergiesysteme bei der Ovag, und Ovag-Projektmanager Florian Appelt (l.)